Biografie
Andreas Hotz ist Generalmusikdirektor des Theaters Osnabrück. Nachdem er Preisträger des Internationalen Dirigierwettbewerbs Sir Georg Solti und des Deutschen Dirigentenwettbewerbs wurde, begann eine erfolgreiche Laufbahn. Als einer der jüngsten Generalmusikdirektoren Deutschlands trat er zur Spielzeit 2012/2013 seine Stelle an. In der Presse wird er immer wieder für ein Dirigat gelobt, das energetisches Musizieren mit analytischer Präzision, Detailschärfe und Transparenz verbindet. Sein Weg wurde durch die vielfältigen Erfahrungen einer klassischen deutschen Kapellmeisterlaufbahn mit Stationen als erster Kapellmeister am Staatstheater Mainz und Pfalztheater Kaiserslautern geebnet. Seit vielen Jahren arbeitet er mit zahlreichen Orchestern wie den Bremer Philharmonikern, den Düsseldorfern Symphonikern oder dem Melbourne Victoria Symphony Orchestra und pflegt eine enge Beziehung zu mehreren Orchestern in Korea. Nach einer viel beachteten Produktion von Mozarts ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL an der National Opera in Seoul folgten regelmäßige Einladungen für Konzerte und Opern.
Neben einer intensiven Auseinandersetzung mit dem klassisch-romantischen Repertoire macht Andreas Hotz die Auseinandersetzung mit Ausgrabungen des beginnenden 20. Jahrhunderts zu einem seiner Schwerpunkte. Mit den Musiktheater-Entdeckungen von Karol Rathaus’ FREMDE ERDE (2022), Albéric Magnards GUERCOEUR (2019), der für den Opus Klassik nominierten CD-Einspielung von Hans Gáls LIED DER NACHT (2017) oder Manfred Gurlitts SOLDATEN (2015) prägte er nachhaltig den überregionalen Ruf des Osnabrücker Symphonierochesters als dynamischer und exzellenter Klangkörper für außergewöhnliche Projekte.
Mit Nachdruck setzt er sich für zeitgenössische Musik ein und vergibt regelmäßig Kompositionsaufträge, wie in den letzten Jahren an Detlev Glanert, Philipp Maintz oder Elena Firsova.
Musik ohne Grenzen
Als Generalmusikdirektor des Theaters Osnabrück und Chefdirigent des Osnabrücker Symphonieorchesters verantwortet Andreas Hotz seit 2012 über 20 Musiktheaterproduktionen und dirigierte über 175 Vorstellungen. Mit überaus erfolgreichen Produktionen wie Martinus “THE GREEK PASSION (2022), Busonis DR. FAUST (2018), LOHENGRIN (2016) und einer konzertanten ELEKTRA (2016) konnte er die überregionale Fachwelt wiederholt auf die Qualitäten des Theater Osnabrück aufmerksam machen. Mit dem Osnabrücker Symphonieorchester als Botschafter der Friedensstadt Osnabrück hat er mehrere Konzertreisen im Zeichen der Völkerverständigung nach Wolgograd, Moskau, Kiew und Minsk unternommen. Dieser Blick wurde im 100-jährigen Jubiläumsjahr des Orchesters in der Saison 2019/20 kontinuierlich geschärft, u.a. mit einem Beethoven-Zyklus seiner Symphonien an zwei Tagen. Zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens dirigiert er nicht nur Weinbergers Oper WALLENSTEIN (2023), sondern ebenso Brittens War Requiem und Brahms’ Ein Deutsches Requiem.
Prägende Stationen
Geboren in der Mitte Deutschlands im Rhein-Main Gebiet, weitete sich der Radius seines dirigentischen Wirkens schnell. Am Staatstheater Mainz verbrachte er zwei erfolgreiche Spielzeiten, in denen er das Orchester insbesondere mit Szymanowskis KÖNIG ROGER profilieren konnte und darüber hinaus Vorstellungen und Neuproduktionen u.a. von TRISTAN UND ISOLDE, TANNHÄUSER und IDOMENEO leitete. Bereits zuvor konnte er sich als erster Kapellmeister am Pfalztheater Kaiserslautern ein großes Spektrum der Musiktheaterliteratur erarbeiten und den Grundstein seiner Karriere legen. Dazu zählte modernes Schaffen wie Peter Maxwell-Davies THE LIGHTHOUSE und Ausgrabungen wie Zemlinskys KÖNIG KANDAULES ebenso wie OTELLO, NORMA oder IL TROVATORE. Am Theater Osnabrück schließlich iniitierte er eine anhaltende, nachhaltige künstlerische Entwicklung. Er belebte die Konzertprogrammatik mit einer umfangreichen Erweiterung des Repertoires, rief bis heute zahlreiche erfolgreiche Konzertreihen ins Leben und intensivierte die Education-Arbeit des Orchesters. Zudem vertiefte er die Pflege der historischen Aufführungspraxis und die Verwendung von Naturinstrumenten.
Frühe Erfahrungen
Seine musikalische Ausbildung erhielt Andreas Hotz in Frankfurt, wo er als Korrepetitor am Opernhaus erstmals in die Welt des Musiktheaters eintauchte und bald auch als Dozent Dirigieren an der Hochschule für Musik unterrichtete. Viele Jahre später nahm er diese Spur auf und gibt neben seiner künstlerischen Tätigkeit seit 2022 seine Erfahrungen als Dirigent als Professor an der Hochschule für Musik Würzburg an junge Dirigentinnen und Sängerinnen weiter.
Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung wurde das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats, das ihn über viele Jahre förderte. Er geriet dadurch nicht nur in Kontakt mit zahlreichen deutschen Klangkörpern, sondern erhielt nachhaltige Impulse von wichtigen Dirigentenpersönlichkeiten. Insbesondere Pierre Boulez und Reinhard Goebel wurden zu prägenden Mentoren für ihn.
Als er am Staatstheater Darmstadt für einen erkrankten Dirigenten ohne Probe erfolgreich eine Vorstellung der ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL übernahm, wurde der Weg für eine aussichtsreiche Laufbahn bereits sehr früh geebnet.
Gastdirigate führten ihn dann zu einer Vielzahl von Orchestern Deutschlands, an die Opernhäuser in Wiesbaden und Nürnberg und schließlich nach Israel, Australien, Polen, Russland und Korea.
2015 wurde er von der „Opernwelt“ zum Nachwuchsdirigenten des Jahres nominiert.
Nach einem fulminanten Medienecho wurde 2019 die von ihm initiierte Ausgrabung der französischen Oper GUERCOEUR von Albéric Magnard sowie 2022 die Ausgrabung der Oper FREMDE ERDE von der Opernwelt als „Wiederentdeckung des Jahres“ ausgezeichnet.
Verschiedene CD-Einspielungen unterstreichen seinen Einsatz für vergessene Werke der Orchesterliteratur. Davon zeugen u.a. die Aufnahmen mit Werken von Christian Westerhoff, sowie die für den Opus Klassik nominierte CD-Produktion von Hans Gáls LIED DER NACHT. Die Aufzeichnung der DVD „Beethoven in Stalingrad“ wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.